Die Sache mit der „richtigen“ Gitarrenabnahme

In unserer modernen Welt der „digitalen Spielereien“ gibt es mittlerweile ein paar wirklich brauchbare Exemplare der Gattung Amp-Modeler/Profiler. Das klingt wirklich amtlich und muss sich in keinem fertig produzierten Song, oder mittlerweile auch live auf der Bühne, verstecken. Das „Helix“, der „Kemper“, das(der) „ToneX“… – letzteres habe ich unter Anderem selbst in meinem Besitz – und zig weitere Wunderkisten, sind teils bereits seit Jahrzehnten zu haben und finden zu Recht immer mehr Einzug in die Tonstudios.

Natürlich könnte ich meine Rock-Produktionen auch ausschließlich mit diesen Geräten gestalten und wahrscheinlich ein gutes Ergebnis damit erzielen. Doch reizt es mich als Gitarren- und Soundenthusiasten auf eher konservative und altbewährte Methoden zurückzugreifen. Sprich: Bodenpedale, Röhren(Transistor)-Amp, Box und Mikrofon. Vielleicht ist es Esoterik, dass ich mir einbilde, dass dies irgendwie natürlicher und transparenter klingt. Und es scheint sich auch besser im Mix durchzusetzen. Ein Vintage 30 Speaker des Herstellers Celestion ist eben immer noch ein echter Klassiker, der auch noch heute seine Daseinsberechtigung hat. Vor allem im deftigeren Bereich, und sollte eher nicht als Simulation in irgendeiner digitalen Softwareumgebung genutzt werden. Echte „Möbel“ sind angesagt, Freunde ;-) Aber da gehen die Meinungen sicherlich auseinander.

Ich habe einige triviale Aufnahmen aus den 90ern, die ich damals mit einem Yamaha MT4X (4-Spur-Recorder) mitgeschnitten habe. Nichts Repräsentatives für den Spind, aber eben ausschließlich direkt vor einem echten Amp (Box) abgenommen und das Ganze klingt, rein vom Gitarrensound, immer noch annehmbar. Ich stelle hier demnächst mal ein paar Soundbeispiele zur Verfügung.

Hierbei klingen alle Lautsprecher, die ich zurzeit nutze, anders. Das ist natürlich gut so und auch so gewollt, schließlich möchte man ein Portfolio der Klangvielfalt und der verschiedenen Genres abbilden. Überdies spielt auch noch eine Rolle, ob man einen cleanen, oder eher härteren Overdrive-Gitarren-Part darstellen möchte. Die einen Speaker bewähren sich eher hier und die anderen dort. Also macht es durchaus Sinn, mehrere Boxen, mit verschiedenen Lautsprechern, zu besitzen.

Zur Mikrofonierung kommt momentan ein Shure SM57, AKG D 65 S und ein Sennheiser e906 zum Einsatz. Diese Liste wird sich zukünftig, da das Studio stetig wächst, sicherlich noch erweitern.